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IP-Schutzarten

Wie gut ist eine Leuchte vor Feuchtigkeit und Fremdkörpern geschützt?

Die IP-Schutzart gibt Auskunft über den Berühr­ungsschutz und Fremd­körperschutz sowie den Schutz gegen Eindringen von Wasser mit schäd­lichen Wirkungen. Meist wird der Begriff IP-Schutzart auch als IP-Schutzklasse bezeichnet. Die Schutz­klasse jedoch bezieht sich auf eine gänzlich andere Produkt­eigenschaft.

Was bedeutet IP-Schutzart?

IP schutzarten
IP schutzarten

Damit eine Gartenleuchte bei jeder Witterung zuverlässig funktioniert, besitzt eine Außen­leuchte ein wasser­geschütztes Ge­häuse.

Die IP-Schutzart (Englisch für Inter­national, manchmal auf Ingress Protection) informiert darüber, wie das Produkt vor dem Eindringen von Fremd­körpern und Feuch­tigkeit ge­schützt ist.

Sie setzt sich aus 2 Ziffern zu­sammen. Die 1. Ziffer bezeichnet den Schutz vor Berührung (von gefähr­lichen Teilen durch Personen oder Nutztieren) und wie das Betriebs­mittel vor dem Eindringen von Fremd­körpern ge­schützt ist. Die 2. Ziffer benennt den Schutz vor Feuchtig­keit. Je höher die Zahl desto höher der Schutz. I. d. R. besitzen Leu­chten Schutz­arten von IP20 bis IP68.

Die IP-Codes sind in der DIN EN 60529:2014-09 festgelegt.


IP-Schutzarten-Tabelle

1. Kennziffer IPXX Gegen Eindringen von Fremdkörpern
0 nicht geschützt
1 geschützt gegen feste Fremdkörper ≥ 50 mm
2 geschützt gegen feste Fremdkörper ≥ 12,5 mm
3 geschützt gegen feste Fremdkörper ≥ 2,5 mm
4 geschützt gegen feste Fremdkörper ≥ 1 mm
5 staubgeschützt
6 staubdicht
2. Kennziffer IPXX Gegen Eindringen von Wasser mit schädlichen Wirkungen
0 nicht geschützt
1 geschützt gegen senkrechtes Tropfen
2 geschützt gegen schräg auftreffendes Tropfwasser (15° Neigung)
3 geschützt gegen Sprühwasser
4 geschützt gegen Spritzwasser
5 geschützt gegen Strahlwasser
6 geschützt gegen starkes Strahlwasser
7 geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen
8 geschützt gegen dauerndes Untertauchen
9 geschützt gegen Hochdruck und hohe Strahlwassertemperatur

Welche IP-Schutzart ist wasserdicht?

Oft wird angenommen, IP44 sei was­ser­dicht. Das ist nicht richtig. Was­serdicht ist eine Leuchte nur, wenn sie vor zeitweiligem oder dauer­haftem Untertauchen geschützt ist. Das trifft nur auf IP67 und IP68 zu.

Was heißt spritzwassergeschützt?

Spritzwassergeschützte Leuchten mit IP44 bieten Schutz vor Regen. Star­ker Regen wird dagegen als Strahl­wasser definiert. Hier ist statt­dessen IP65 erforderlich.


Welche Schutzarten sind besonders häufig?

IP44

IP44

Schutz vor Fremdkörpern > 1mm und allseitigem Spritzwasser bieten Resis­tenz gegen Regen. Außerdem können keine Insekten eindringen. Häu­fig bei Leuchten für die Hauswand und – je nach Montageort – auch in Feucht­räumen.

IP54

IP54

Schutz vor Spritzwasser und besserer Staub­schutz für den Einsatz in Hobbykeller, Werkstatt oder Garage. Im Garten sollten sie nicht ungeschützt aufgestellt oder in den Boden ein­gelassen werden, da sie Gefahr laufen, unter Wasser zu stehen.

IP56

IP65

Staubdichtes Gehäuse und Strahl­wasser­schutz gegen starken Regen. Damit darf die Leuchte auch frei­stehend, d. h. ohne Überdachung, aufgestellt werden. Bei Gefahr, dass das Produkt zeitweise unter Wasser steht, ist mindestens IP67 er­forderlich.


Wo ist welche IP-Schutzart erforderlich?

In trockenen Räumen wie z. B. im Wohn­zimmer ist nicht mit Feuchtigkeit zu rechnen. Deshalb können hier Leuchten mit IP20 verwendet werden. Neben dem Außen­bereich sind es jedoch vor allem Feuch­träume wie das Badezimmer, welche einen er­höhten IP-Schutz benötigen.

IP-Schutzarten im Badezimmer

Im Bad ist mit Feuchtigkeit und Spritzwasser zu rechnen. Deshalb ist laut DIN VDE 0100-701:2008-10 je nach Montageort mindestens IP44, IP65 oder IP67 vorgeschrieben.

Das Bad wird in drei Schutzbereiche un­terteilt:

IP-Schutzarten im Badezimmer

IP44

Bis 60 cm um Badewanne oder Du­sche und bis zu einer Höhe von 2,25 m müssen Leu­chten spritz­wasser­geschützt sein.

IP65

Bis zu einer Höhe von 2,25m um Dusch­brause und Bade-/Duschwanne müssen die Leuchten strah­l­wasser­geschützt sein und dürfen nur mit Schutz­kleinspannung bis 12 Volt be­trieben werden.

IP67

Im Bereich von Badewanne und Du­sche müssen die Leuchten was­serdicht bei zeit­weiligem Unter­tauchen sein und dürfen nur mit Schutz­klein­spannung bis 12 Volt be­trieben werden.

Achtung: Die Stromquelle sowie der Trafo für 12-Volt-Systeme müssen außerhalb dieser drei Be­reiche liegen.


IP-Schutzarten in der Küche

IP-Schutzarten in der Küche
IP-Schutzarten in der Küche

Im Wohnbereich sind IP20-Leuchten für die Küche vollkommen aus­reich­end. Eine Aus­nahme können lediglich z. B. Unter­schrank­leuchten in der Nähe der Spüle sein. Hier ist Schutzart IP44 empfehlenswert. Nur in ge­wer­blichen Bereichen ist oftmals eine andere Schutzart erforderlich.


IP-Schutzarten im Keller und in Feuchträumen

IP-Schutzarten im Keller und in Feuchträumen
IP-Schutzarten im Keller und in Feuchträumen

Vor allem in Waschkellern und in Garagen kann eine hohe Luft­feuchtig­keit vorhanden sein, die po­tenziell in eine Leuchte eindringen und Schaden verursachen kann. Daher em­pfehlen sich für diese Bereiche Leuchten mit IP44.


IP-Schutzarten im Garten mit Teich

IP schutzklassen skizze

Im Außenbereich sind Witterungs­beding­ungen aller Art vorzufinden. Jedoch ist nicht jede Leuchte jeder Witterung gleichermaßen ausgesetzt. Der Montageort entscheidet über die richtige IP-Schutzart.

*Diese Informationen sind als Richt­werte zu verstehen. Je ge­schützter ein Bereich ist, umso geringer darf u. U. die IP-Schutzart ausfallen. Beispiele sind überdachte Außen­wandleuchten mit IP23. Bitte fragen Sie im Zweif­elsfall immer unsere Fach­beratung und lassen Sie die Instal­lation von einem Elek­triker vornehmen.

Unter dem Dach, Vordach oder Balkon

Geschützt durch die Architektur, ist hier nicht mit Regen zu rechnen. Deshalb genügt für Wandl­euchten ebenso wie Einbauleuchten unmit­telbar unterhalb des Daches IP23.

An der Hauswand

Hier ist es wahrscheinlich, dass die Leuchte mit Regen in Berührung kommt. Deshalb sind spritz­was­sergeschützte Leuchten mit IP44 not­wendig.

Freistehend

Viele Wegeleuchten sind konstant allen Wit­terungen ausgesetzt und sind daher nur mit IP65 optimal gegen Strahlwasser, d. h. Starkregen ge­schützt. Können sie zeitweise unter Wasser stehen, ist IP65 nicht aus­reichend.

In der Nähe des Gartenteichs

Hier ist IP67 notwendig, ebenso bei Boden-einbauleuchten, die bei Regen unter Wasser stehen können. Unter­wasserleuchten be­sitzen IP68 und eine Maximaltiefe. Meist muss auch eine Drainage erfolgen.


IP-Schutzarten in Eingangsbereich und Zufahrt

IP-Schutzarten in Eingangsbereich und Zufahrt
IP-Schutzarten in Eingangsbereich und Zufahrt

Bodennahe Leuchten laufen Gefahr, bei Stark­regen zumindest kurzzeitig unter Wasser zu stehen. Das macht wasserdichte Leuchten mit einer Schutzart von mindestens IP67 zwingend erforderlich – geschützt gegen Unter­­tauchen mit bis zu 30 Minuten Dauer. Meist muss zusätzlich noch eine Drainage vorgesehen werden.

Die durchgestrichenen Preise entsprechen dem UVP des Herstellers.
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